Diplom - Psychologin Sarah Willeke
Höhen und Tiefen sowie verschiedene Konfliktpunkte gehören zu jeder Beziehung dazu. Wenn sich die negativen Aspekte einer Partnerschaft jedoch zu häufen beginnen, kann es vorkommen, dass angefangen wird, über die Sinnhaftigkeit der Beziehung nachzudenken. In solchen (und vielen anderen Momenten) kann es durchaus sinnvoll sein, eine gemeinsame Paartherapie in Betracht zu ziehen.
Allgemein ist das Ziel einer erfolgreichen Paartherapie bestimmte Konflikte oder “wunde Punkte” einer Partnerschaft mit Hilfe einer neutralen professionellen Person zu beleuchten und die dahinter liegenden Emotionen und Bedürfnisse aufzudecken. Der Besuch einer Paartherapie bedeutet nicht, dass die Beziehung gescheitert ist oder dass die eigenen Probleme nicht mehr selbst geklärt werden können.
In vielen Situationen kann es hilfreich sein, wenn bei festgefahrenen Konflikten eine geschulte Person einbezogen wird. Gleichzeitig müssen Sie mit dem Schritt in die Paartherapie auch nicht bis zum allerletzten Moment warten oder sie als Notlösung ansehen, denn eine solche Beratung kann bei vielen verschiedenen Situationen positive Effekte auf Ihre Beziehung haben.
Das Ziel dieses Artikels ist es, diese Fragen genauer zu beleuchten:
Wann ist eine Paartherapie grundsätzlich sinnvoll und
für wen ist gerade eine Online-Paartherapie eine sehr gute Lösung?
Meine Hoffnung ist es, dass ich Ihnen damit mehr Klarheit verschaffen kann und womöglich die eigene Entscheidung in Bezug auf eine mögliche Paartherapie erleichtere.
Sie fragen sich vielleicht gerade, wie Sie herausfinden können, ob eine Paartherapie für Ihre Beziehung sinnvoll sein könnte?
Grundsätzlich kann eine Paartherapie immer dann hilfreich sein, wenn mindestens eine der beteiligten Personen mit einem oder mehreren Aspekt(en) der Beziehung nicht zufrieden ist und das Gefühl vorherrscht, dass die Probleme zu zweit nicht mehr gelöst werden können.
Beispiele, wann eine Paartherapie durchaus sinnvoll sein kann:
1. Fehlende, ineffektive oder feindliche Kommunikation:
Es kommt häufig zu Missverständnissen und Sie streiten sich häufig über (im Nachhinein unnötige) Dinge.
2. Immer wieder aufkommende Konflikte und fehlende Lösungsansätze:
Themen können hier Geld (Einnahmen und Ausgaben), Kinderwunsch und -erziehung, Arbeit, Sex und Intimität, Rollenverteilung im Haushalt, Verhältnis mit Familienangehörigen und / oder Freunden, Freizeitgestaltung, Zukunftsplanung und Altersvorsorge, Entscheidungen rund um Lifestyle, Werte, Religion und Politik, Beziehungsmodell, Nähe, Distanz und Wertschätzung sein.
3.
Unstimmigkeiten im Bindungsstil
oder den
Sprachen der Liebe:
Es gibt Unterschiede in der Beziehungsgestaltung und wie die Liebe dem/der Partner/in gezeigt wird. Das kann z. B. dazu führen, dass Erwartungen nicht erfüllt werden und Unsicherheiten in der Beziehung entstehen.
4. Beziehungswerte stimmen nicht (mehr) überein:
Es kann zu Vertrauensbrüchen in Form von Fremdgehen, Lügen, Verheimlichen von wichtigen Informationen / Wünschen kommen, die plötzlich wahrgenommen werden oder auch über einen längeren Zeitraum schrittweise zustande gekommen sind.
5. Verlust jeglichen Verständnisses für die Positionen des Partners:
Sie (oder Ihr/e Partner/in) können überhaupt nicht mehr nachvollziehen, warum die andere Person so denkt / fühlt / sich so verhält und sich von den Positionen des anderen oft persönlich angegriffen fühlt.
6. Erhöhte Eifersucht, Neid und andere dazugehörige negative Gefühle gegenüber dem / der Partner/in:
Ob die Gefühle und Verhaltensimpulse zunächst als subjektiv begründbar eingeordnet werden, kann im Rahmen einer Paartherapie aufgeschlüsselt werden. Sofern das Ziel der Wunsch nach Fortbestand der Beziehung ist, kann gemeinsam am Abbau gearbeitet werden.
7. Verhaltensmuster oder die Vergangenheit holen Sie ein:
Vergangene Beziehungserfahrungen oder Trennungen, ein Trauma oder Kindheitserfahrungen beeinflussen oder belasten Ihre Beziehung und Sie wissen nicht, wie Sie am besten damit umgehen sollten.
8.
Trennungsabsichten:
Sie oder Ihr/e Partner/in haben Zweifel an der Beziehung oder erste Trennungsabsichten (egal ob diese schon laut geäußert wurden oder nicht). In einer Paartherapie können diese Absichten offen besprochen werden oder auch Hoffnungen auf einen Fortbestand unter bestimmten Vorausetzungen thematisiert werden.
9. Vollzug der Trennung
Sie haben Ihre Beziehung beendet und wünschen sich eine neutrale Person, die Sie im Trennungsprozess und ggf. bei einer einvernehmlichen Scheidung begleitet. Finanzielle Fragen, das Wohl der Kinder, der Umgang mit neuen Partnerschaften können Themen sein, in denen Sie sich professionell begleitet fühlen wollen.
Die hier aufgeführten Punkte sind lediglich Beispiele. Ob eine Paartherapie fü Sie sinnvoll ist, sollte immer im Einzelfall geklärt werden, daher biete ich z. B. zunächst ein vergünstigtes Erstgespräch an.
Wer mit der eigenen Beziehung unzufrieden ist, muss nicht unbedingt direkt den Schritt in die Paartherapie gehen. In vielen Fällen können auch Einzelsitzungen hilfreich sein, um eigene Verhaltensmuster zu reflektieren oder eine Entscheidung bezüglich des Fortbestands der Beziehung zu treffen.
Diese Möglichkeit besteht auch immer dann, wenn der Partner oder die Partnerin nicht an gemeinsamen Sitzungen teilnehmen möchte. Denn eine Paartherapie zu den oben aufgeführten Konflikten macht nur Sinn, wenn beide Beteiligten tatsächlich den Wunsch haben, die Probleme zu lösen und auch bereit sind, an sich selbst zu arbeiten. Motivation ist eine Grundvoraussetzung. Sollte eine/r der beiden Partner nicht die Bereitschaft zeigen, am eigenen Verhalten arbeiten zu wollen, bringt die Therapie oft leider nichts.
In der heutigen digitalen Gesellschaft ist es nicht überraschend, dass Paartherapie und -beratung auch immer mehr im Online-Setting in Anspruch genommen werden.
Die Effektivität und Wirksamkeit von psychologischen Online-Beratungen wurde im internationalen Raum schon mehrfach von Studien belegt und bietet auch für viele Paare eine attraktive Möglichkeit, wenn es um eine Paartherapie geht.
Im Allgemeinen bietet die Online-Paartherapie gegenüber einer Praxis-Sitzung ein höheres Maß an Flexibilität und Anonymität und kann darüber hinaus für viele Paare eine Paartherapie überhaupt erst ermöglichen.
Eine Online-Paartherapie bietet u.a. besondere Vorteile:
· Für Paare in Fernbeziehungen, für Paare, die oft verreisen oder ortsunabhängig wohnen / arbeiten
·
Für Paare, die im Ausland leben (Expats) und sich eine Paartherapie in ihrer Muttersprache wünschen
·
Für Paare mit Kindern, die diese nicht alleine lassen oder beaufsichten lassen können / wollen
(Termine können oft auch abends vereinbart werden, wenn die Kinder im Bett sind)
· Für Paare, die arbeiten oder einen vollen Terminkalender haben und von der erhöhten Flexibilität profitieren möchten
· Für Paare, die an ihrem Wohnort keine/n passenden Paartherapeut/in finden
· Für Paare, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind
· Für Paare, die sich zu Hause in den eigenen vier Wänden wohler fühlen und den Weg in eine Praxis scheuen
·
Für Paare, die lieber anonym bleiben wollen
(Gespräche können auch ohne Video und nur über Telefon stattfinden; es muss nicht in eine Praxis eingebogen werden)
Das Ziel dieses Artikels war es, Ihnen genauer zu erläutern, in welchen Situationen und für welche Art von Konflikten eine Paartherapie sinnvoll sein kann. Auch auf die Vorteile des Online-Setting wurde näher eingegangen.
Grundsätzlich kann eine Paartherapie dann sinnvoll sein, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie einen gemeinsamen negativen Kreislauf erreicht haben, aus dem Sie sich gemeinsam nicht befreien können. Auch für Einzelpersonen, die Unklarheiten bezüglich ihrer Beziehung haben, gibt es eine Gesprächsmöglichkeit.
Ob Sie sich mit einer Paartherapie in einer Praxis oder online wohler fühlen ist ganz individuell. Die Online-Variante besticht durch ihre Flexibilität und ist für einige Paare, aufgrund Ihrer Lokalisation oder anderer Umgebungsfaktoren, teils die einzige Option auf eine Paartherapie.
E-Mail: info@psychologin-willeke.de
Telefon: +49 152 04078685